Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft
 

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Zukunft der Arbeit: Deutschland setzt KI-Maßstäbe

 

Liebe*r Abonnent*in,

die Arbeit wird uns in Zukunft auch nicht ausgehen, aber sie wird sich für viele Menschen grundlegend verändern. Laut dem aktuellen OECD-Bericht zu Künstlicher Intelligenz (KI) setzt Deutschland mit seinem menschenzentrierten Ansatz weltweit Maßstäbe beim verantwortungsvollen Umgang mit KI. Auch in der KI-Forschung gehört Deutschland weltweit zu den Vorreitern. Der menschenzentrierte ethische Ansatz von KI, das Bewusstsein für die Bedeutung der ökologisch nachhaltigen Gestaltung der Technologie angesichts der weltweiten Klimakrise sowie die breit gefächerte KI-Forschungslandschaft mit einem Netz privater und öffentlicher Forschungseinrichtungen bilden laut der OECD ein gutes Fundament für zukünftige Entwicklungen. Positiv hervor hebt die OECD die Tradition der Sozialpartnerschaft in Deutschland, denn sie schafft den Nährboden für ein inklusives KI-Politikumfeld. Um allerdings auch in Zukunft international an der Spitze zu bleiben, müssen wir die Potenziale von KI in der Praxis nutzen – in den Unternehmen, in der Zivilgesellschaft und insbesondere in der Verwaltung. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) unterstützt deshalb gezielt die Einführung von KI-Anwendungen zur Verwaltungsinnovation.

Zwei der hierzu geförderten KI-Leuchtturmprojekte stellte das BMAS gemeinsam mit den Projektpartner*innen am 13. Juni auf dem Creative Bureaucracy Festival in Berlin in der Session „Mit guten Beispielen vorangehen: KI für eine moderne Arbeits- und Sozialverwaltung“ vor. Dazu gehörte ein kürzlich erfolgreich abgeschlossenes Projekt mit der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) zur Stärkung der Unfallprävention und Vermeidung von Arbeitsunfällen in der Bauwirtschaft. Die BG Bau hat eine KI-Anwendung eingeführt, die ihre Aufsichtspersonen einsetzen, um Unternehmen mit erhöhtem Beratungsbedarf in puncto Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zu identifizieren und zu kontaktieren. Die KI-Anwendung unterstützt die Aufsichtspersonen dabei, ihre Kapazitäten gezielter einzusetzen, die Sicherheit in der Baubranche zu verbessern und schweres menschliches Leid zu verhindern.

Gerade an den Start gegangen ist ein neues KI-Leuchtturmprojekt mit der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV Bund), die eine KI-Anwendung entwickelt, mit der die zutreffende Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen durch Arbeitgeber*innen geprüft werden können. Durch die Unterstützung des Betriebsprüfdienstes der DRV Bund trägt der KI-Einsatz zur sozialen Absicherung der Arbeitnehmer*innen, zu sozialer Gerechtigkeit und zum Schutz des Sozialstaats bei. Beide Projekte zeigen, wie der verantwortungsvolle Einsatz von KI die Verwaltung modernisieren, die Services für die Bürger*innen verbessern und die Beschäftigten in den Behörden entlasten kann.

­re:publica24: Gerechte Arbeitswelt – who cares?

Wie eine innovative, faire und gerechte digitale Arbeitswelt aussehen kann, diskutierte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil auf der re:publica 2024, die dieses Jahr unter dem Motto „who cares?“ stand. Minister Heil betonte in seiner Session die Bedeutung einer innovativen, fairen und gerechten digitalen Arbeitswelt: „Wir müssen den Beschäftigten in dieser Veränderung der Arbeitswelt Sicherheit geben – Sicherheit im Wandel, nicht vor dem Wandel“. Neben dem Austausch mit dem Minister hatten die Besucher*innen auch die Möglichkeit, sich in den Sessions der ressortübergreifenden Initiative Civic Coding intensiv mit den Themen rund um KI und Gemeinwohl auseinanderzusetzen. Im Fokus standen dabei die Innovationskraft von KI, die Bedeutung von Gemeinwohl für die Innovationspolitik sowie das breite Spektrum an Möglichkeiten, die gemeinwohlorientierte KI-Anwendungen für die Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen bieten.

Civic Innovation Platform: Mehr Gleichberechtigung durch KI

Im Rahmen unseres Förderprogramms „Civic Innovation – Förderung von gemeinwohlorientierten KI-Projekten“ stellen wir heute ein weiteres Förderprojekt vor: Leichte Sprache, ein definierter Sprachstil aus dem Bereich Barrierefreiheit, ist mehr als nur Text – dazu gehört auch eine anschauliche Bebilderung, um wirklich zugänglich zu sein. So werden pro Textabsatz oftmals zusätzlich Grafiken neben den Text gestellt, die das Verständnis noch mehr fördern. Bisher musste dieser Arbeitsschritt meist mühsam von Hand erledigt werden. Das Projekt „Bebilderung von Leichte-Sprache-Texten auf Knopfdruck“ setzt KI ein, um den manuellen Aufwand bei der Erstellung so gering wie möglich zu halten, indem es die Bebilderung von Texten automatisiert. Dadurch soll diese Arbeit für Behörden und andere öffentliche Einrichtungen schneller, kostengünstiger und unkomplizierter werden. Das anvisierte Ergebnis? Mehr Informationen sollen leichter und für mehr Menschen zugänglich gemacht werden.

Wir wünschen eine informative Lektüre!

Ihr Team der Denkfabrik

 
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OECD-Review zu KI: Eine Bilanz des deutschen KI-Ökosystems

 

Deutschland nimmt eine Vorreiterrolle in der Forschung und im verantwortungsvollen Umgang mit KI ein. Erfahren Sie mehr dazu in der OECD-Review zu KI.

 
 

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Mit KI für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

 

Ein Projekt mit der BG BAU nutzt KI, um Arbeitsunfälle in der Bauwirtschaft zu vermeiden.

 
 

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Effizientere Verwaltung durch KI

 

Ein neues Projekt mit der Deutschen Rentenversicherung Bund setzt auf KI, um Sozialversicherungsbeiträge effizienter zu prüfen.

 
 

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Das BMAS bei der re:publica24

 

Rückblick auf die Digitalkonferenz: Das BMAS im Dialog für eine faire digitale Arbeitswelt mit KI.

 
 

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Deep Dive-Session 3

 

Wie kann sich die Zivilgesellschaft am Ende des Standardisierungsprozesses beteiligen? Darum geht es in der dritten Deep Dive-Session im Juli.

 
 

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Der Civic Coding-Accelerator startet - bewerben Sie sich!

 

Das neue Angebot unterstützt gemeinwohlorientierte KI-Projekte auf dem Weg in die Praxis.

 
 

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Mehr Gleichberechtigung durch KI

 

Ein innovatives Projekt nutzt KI, um die Bebilderung von Leichte Sprache-Texten zu automatisieren.