Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft
 

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Rückblick auf den Digital-Gipfel 2024: Wert und Würde von Mensch und Arbeit in der digitalen Arbeitswelt

 

Liebe*r Abonnent*in,

„Deutschland Digital. Innovativ. Souverän. International.“ – das war das Motto des diesjährigen Digital-Gipfels der Bundesregierung am 21. und 22. Oktober in Frankfurt am Main mit über 1.900 Teilnehmenden aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik. Im Gipfel-Programm des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) standen dabei die soziale Dimension des Einsatzes innovativer Technologien und die Frage nach Wert und Würde von Mensch und Arbeit in der digitalen Arbeitswelt und Gesesellschaft von heute und morgen im Vordergrund. In der Fishbowl mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, der Session Civic Coding-Pitch & Connect und am Infostand des KI-Infomobils wurden Maßnahmen, Projekte und Beispiele für einen verantwortungsvollen, menschenzentrierten und gemeinwohlorientierten Einsatz vor allem auch von Künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen, am Arbeitsplatz und zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen präsentiert und diskutiert.

Rückblick: das BMAS beim Digital-Gipfel

Die Entwicklung von KI ist hochdynamisch, und ihre Einsatzmöglichkeiten in der Arbeitswelt nehmen rasant zu. Bereits im Jahr 2035 wird es in Deutschland so gut wie keinen Job mehr geben, der ohne KI auskommt. Vor diesem Hintergrund sprach Bundesarbeitsminister Hubertus Heil in der Fishbowl-Diskussion „Mit Künstlicher Intelligenz in eine innovative, soziale und gerechte Arbeitswelt“ mit Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, sowie Harald Tretter, Betriebsratsvorsitzender am Standort Kemnath und stv. Gesamtbetriebsratsvorsitzender Siemens Healthineers AG, sowie Anja Hendel, Managing Director, diconium, über die Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation der Arbeitswelt. Dabei wurde deutlich, dass die Potenziale für Effizienz und Wertschöpfung, für gute Arbeitsbedingungen und die Entlastung von Beschäftigten und für die Abfederung von Fachkräfteengpässen enorm sind. Um diese Potenziale heben zu können, brauchen Unternehmen und Beschäftigte aber einerseits verlässliche und Innovationen fördernde rechtliche Rahmenbedingungen und andererseits die Befähigung zur Mitgestaltung und zum souveränen Einsatz von KI in der Arbeitwelt. „Ich halte KI für eine große Chance für bessere, gesündere und humanere Arbeit, für neue Geschäftmodelle und eine höhere Produktivität. Aber wir müssen dafür sorgen, dass dieser Fortschritt nicht nur wenigen, sondern möglichst vielen Menschen zugutekommt und dafür brauchen wir auch klare Regeln. Deswegen gehen wir nicht naiv mit der Technologie um, sondern gestalten sie so, dass wir ihre Potenziale für uns nutzen“, sagte Bundesminister Heil.

Um gemeinwohlorientierte KI-Anwendungen zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen ging es bei der Session „Pitch & Connect“ der ressortübergreifenden Initiative Civic Coding – Innovationsnetz KI für das Gemeinwohl. Bei diesem, vom Wissenschafts-Influencer Jacob Beautemps moderierten Format zeigten 11 Projektteams aus dem Civic Coding-Innovationsnetz in kurzen Elevator-Pitches, wie KI zum Wohle möglichst vieler eingesetzt werden kann. Von Teilhabe und Inklusion über Aufdeckung von Desinformation bis Umwelt- und Wasserschutz – auf der großen Bühne des Digital-Gipfels demonstrierten die Projektteams anschaulich, wie vielfältig KI für das Gemeinwohl eingesetzt werden kann. Der Empfang im Anschluss wurde intensiv genutzt, um sich untereinander und mit Vertreter*innen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung zu vernetzen.

Wie KI schon jetzt in vielen Bereichen der Arbeitswelt zur Entlastung von Beschäftigten, zu mehr Sicherheit am Arbeitsplatz und Produktivität von Unternehmen führt, konnten Interessierte am Stand des KI-Infomobils erleben. Anhand von eigens für das Projekt entwickelten Demonstratoren konnten die Teilnehmer*innen des Digital-Gipfels in realistische Arbeitssituationen eintauchen und so die Potenziale und Anwendungsmöglichkeiten – etwa in der Buchhaltung oder der Personalplanung – erkunden. Das KI-Infomobil ist Teil des vom Fraunhofer IAO und der Universität Stuttgart durchgeführten und vom BMAS geförderten Projekts KI-Studios.

ai:conomics-Summit: Damit möglichst alle von KI profitieren, „brauchen wir eine valide und solide Evidenzgrundlage“

Bessere Arbeitsbedingungen, mehr Produktivität und optimierte Geschäftsmodelle – die Potenziale von KI sind groß. Aber wie können sie von Unternehmen und Beschäftigten konkret genutzt, wie der verantwortungsvollen Einsatz von KI in der Breite gefördert werden? Einen wichtigen Beitrag dazu leistet die Forschungsarbeit des vom BMAS geförderten Projekts ai:conomics, das den konkreten Einsatz von KI in der betrieblichen Praxis und die Auswirkungen für Beschäftigte und den Arbeitsmarkt untersucht hat. Auf dem „ai:conomics SummitNavigating the Future of Work Together” am 15. Oktober 2024 in Berlin wurden die zentralen Erkenntnisse einem Publikum von rund 80 Unternehmensvertreter*innen der Fach- und Entscheider*innenebene aller Branchen unter Beteiligung von Ana Dujić, Leiterin der Abteilung Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft, präsentiert. In einer Grußbotschaft betonte Staatssekretärin Lilian Tschan: „Entscheidend für die Gestaltung geeigneter Maßnahmen zum Umgang mit neuen Technologien wie KI ist eine valide und solide Evidenzgrundlage.“ 

Civic Coding-Veranstaltungen im November

Auch im November führt die Initiative Civic Coding ihre Veranstaltungsreihe fort: Los geht es am 12. November mit dem Abschluss der Forenreihe „Lernen – aus der Praxis für die Praxis“. Unter dem Titel „Fail Forward – Wie gemeinwohlorientierte KI-Projekte aus ihren Fehlern lernen“ berichten Speaker*innen über KI-Vorhaben und damit verbundene Misserfolge und Learnings. Im Schlaglicht „Gemeinwohlorientierte KI: Aktuelle Formen der KI-Governance und ihre Bedeutung für sektorübergreifende Kooperationen“ am 14. November dreht sich alles um die Frage, wie wir sicherstellen, dass digitale Innovationen im Einklang mit gesellschaftlichen und ethischen Prinzipien entwickelt und genutzt werden. Die Diskussion findet im Rahmen der TÜV AI Conference in Berlin statt. Ein weiteres Schlaglicht befasst sich am 28. November mit dem Thema „Code of Conduct – Werte und Leitlinien für die zivilgesellschaftliche KI-Nutzung“. Im Fokus steht vor allem, wie selbstverpflichtende Verhaltenskodizes eine gemeinwohlorientierte KI-Nutzung zusätzlich unterstützen können.

Wir wünschen Ihnen eine inspirierende Lektüre und einen schönen Herbst.

Ihr Team der Denkfabrik

 
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Rückblick

Das BMAS beim Digital-Gipfel 2024

 

Am 21. und 22. Oktober fand in Frankfurt am Main der Digital-Gipfel der Bundesregierung statt. Auch das BMAS war vor Ort. Erfahren Sie mehr über Themen, Diskussionen und Impulse.

 
 

Einblick

Um KI zu gestalten, „brauchen wir eine valide und solide Evidenzgrundlage

 

Mitte Oktober präsentierte das Projekt ai:conomics die Ergebnisse aus drei Jahren Forschungsarbeit zu den Effekten von KI auf Beschäftigte und den Arbeitsmarkt.

 
 

Ausblick

Civic Coding-Veranstaltungen im November

 

Auch im November finden wieder mehrere Veranstaltungen der Initiative Civic Coding statt. Schwerpunkte diesmal: aus Fehlern lernen sowie der menschenzentrierte Einsatz von KI.