Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft
 

Mit KI die Kräfte des Gemeinwohls bündeln

 

Liebe*r Abonnent*in,

wie in den letzten Jahren ist das Bundesministerium für Arbeit und Soziales wieder mit einem umfangreichen Programm auf der größten Digitalkonferenz Deutschlands vertreten. Das Motto der re:publica lautet „Who cares?“ - unsere Antwort darauf lautet: We care! 

Die digitale Transformation der Arbeitswelt bietet Chancen, die aktiv gestaltet werden müssen. Aufgabe der Arbeits- und Sozialpolitik ist dabei nicht der Schutz vor dem Wandel, sondern der Schutz im Wandel. Auch in der digitalen Arbeitswelt müssen gute Arbeitsbedingungen gelten. Das ist mehr denn je eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, denn im Zuge der digitalen Transformation der Arbeitswelt stellen sich „alte“ Fragen in neuem Gewand - Fragen von Macht, Teilhabe, Ungleichheit und Verteilung von Produktivitätseffekten. Wie können wir als Gesellschaft sicherstellen, dass sozialpolitische Errungenschaften – also Rechte von Beschäftigten – auch in der neuen digitalen Zeit Bestand haben und Innovationen so genutzt werden, dass möglichst viele von digitalen Technologien profitieren? Wie das gelingt, wollen wir mit Ihnen auf der diesjährigen re:publica am 28. Mai 2024 in Berlin diskutieren, und zwar um 10:00 Uhr im Talk mit Bundesminister Hubertus Heil zum Thema „Digitale Arbeitswelt - innovativ, fair, gerecht“ auf Stage 6. 

Im Rahmen unserer ressortübergreifenden Initiative Civic Coding bieten wir zudem ganztägig in Halle 2 Panel-Diskussionen mit Inputs aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, innovative Prototyp-Präsentationen und Vernetzungsangebote in der Civic Coding-Lounge, um die Innovationskraft der Zivilgesellschaft, die vielfältigen Möglichkeiten, aber auch die Bedarfe gemeinwohlorientierter KI aufzuzeigen. Hier finden Sie unser Programm.

Die neuesten digitalpolitischen Entwicklungen auf EU-Ebene spielen auch eine Rolle bei den Diskussionen auf der re:publica. Nach intensiven Verhandlungen ist nun der Weg für die Richtlinie zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Plattformarbeit frei: Nachdem Mitte März 2024 die EU-Mitgliedstaaten dem Kompromiss mit dem Europäischen Parlament zugestimmt haben, hat am 24. April 2024 nun auch das Europäische Parlament die Richtlinie mit großer Mehrheit angenommen. Nun ist es an den Mitgliedstaaten, die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Zwei Jahre haben sie hierfür ab Inkrafttreten Zeit.

Von der neuen Richtlinie profitieren alle Seiten. Plattformtätige erhalten bessere Arbeitsbedingungen: Ihnen wird erleichtert, feststellen zu lassen, ob sie korrekt als Solo-Selbstständige eingestuft oder tatsächlich Arbeitnehmer*innen sind; erstmals wird das sogenannte algorithmische Management in der Arbeitswelt reguliert: Beim Einsatz automatisierter Überwachungs- und Entscheidungssysteme werden Plattformtätige neue Rechte erhalten. Für digitale Arbeitsplattformen sorgt die Einführung EU-weiter Mindeststandards für mehr Rechtssicherheit. Dies fördert das nachhaltige Wachstum digitaler Arbeitsplattformen in der EU. Konsument*innen können künftig auf faire Arbeitsbedingungen für diejenigen zählen, deren Dienstleistungen sie in Anspruch nehmen.

Digitalisierungskräfte bündeln

Verwaltungsprozesse neu denken, digital und nutzer*innen-zentriert gestalten und bis 2030 entscheidend vorantreiben: Das ist unser Ziel mit der im April veröffentlichten Digitalisierungsstrategie für die Arbeits- und Sozialverwaltung. Mit der Strategie wollen das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und sieben weitere Behörden und Träger die digitalen Kapazitäten noch schneller und entschlossener weiterentwickeln. Mit 60 konkreten Maßnahmen werden Prozesse weiter digitalisiert und so weit wie möglich automatisiert. So wird der Zugang für Menschen und Unternehmen zu Leistungen und Unterstützungsangeboten erleichtert – behördenübergreifend und innovationsfreundlich.

Civic Innovation Platform: Das sind die Projekte der Förderrunde 2024.

In jedem Newsletter stellen wir je zwei gemeinwohlorientierte KI-Projekte aus der aktuellen Förderrunde vor. Heute geht es um LUPAI und den Interaktiven Laufbahn-Atlas.

Das Projektteam von LUPAI möchte eine KI-basierte Webanwendung entwickeln, die Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung dabei unterstützen soll, sich selbstständig über rechtliche Rahmenbedingungen und administrative Abläufe im Bereich Migration und Arbeit zu informieren. Die Vision: vielfältige Ansätze für den Zugang zu Informationen entwickeln, um zu einer offeneren und gerechteren Gesellschaft beizutragen. Das Besondere: Es geht nicht nur um Information, sondern auch darum, die Vernetzung mit entsprechenden Organisationen, Initiativen und Fachleuten zu ermöglichen, die Unterstützung anbieten. Darüber hinaus will LUPAI Beratungsstellen dabei unterstützen, die Effizienz und Reichweite ihrer Arbeit auszubauen und bessere Dienstleistungen anzubieten.

Der Interaktive Laufbahn-Atlas hat zum Ziel, bei der Navigation durch die moderne Karrierelandschaft zu helfen. Niedrigschwellig und orientiert an individuellen Kompetenzen, Erfahrungen, Lebenssituationen und vor allem auch unter Berücksichtigung, welche Wünsche und Bedarfe an das Arbeitsumfeld gestellt werden, möchte das Projektteam Jobsuchende, Weiterbildungsinteressierte und Karrierewechsler*innen dabei unterstützen, verschiedene berufliche Optionen zu erkunden. Der Interaktive Laufbahn-Atlas will so die Passung zwischen Arbeitssuchenden und Arbeitgebenden erhöhen, damit eine effektivere Stellenbesetzung erreichen und zu einer höheren Arbeitszufriedenheit beitragen.
 

Civic Coding und das ZVKI gehen in den Deep Dive

Am 16. Mai startete Civic Coding zusammen mit dem Zentrum für vertrauenswürdige Künstliche Intelligenz (ZVKI) eine dreiteilige Veranstaltungsserie: die Deep-Dive-Sessions. Dort wird diskutiert, wie sich die Zivilgesellschaft stärker an der Standardisierung von KI beteiligen kann – mit besonderem Augenmerk darauf, wie sie dazu beitragen kann, technische Standards zu definieren, die den Umgang mit KI im Rahmen des von der EU verabschiedeten AI Acts beeinflussen werden.


KI-Studios: KI-Infomobil am Stand der Fraunhofer-Gesellschaft Highlight auf der Hannover Messe 

Die Fraunhofer-Gesellschaft sorgte auf der weltgrößten Industriemesse in Hannover Anfang April für viel Aufmerksamkeit mit einem der KI-Infomobile aus dem KI-Studios-Projekt. Pressevertreter*innen, Delegationen und Messebesucher*innen konnten die Demonstratoren des KI-Infomobils ausprobieren und sich so über die Potenziale und Anwendungsmöglichkeiten von KI im Job informieren. Im Fokus der Messegespräche am Exponat: das Zusammenspiel von Mensch und KI-Technologie sowie die praxisnahen Unterstützungsangebote des KI-Studios-Projekts für Beschäftigte von kleinen und mittelständischen Unternehmen.

Das KI-Infomobil war auch am 14. Mai in Potsdam dabei, als das KI-Studio des Netzwerkpartners Oberlinhaus seine Türen öffnete. Beim Netzwerkpartner cmt geht es nach Erfurt in die nächste Runde – ab dem 27. Mai finden die Workshops zu KI in der Arbeitswelt in Leipzig statt. Die darauffolgenden Stationen sind Dresden, Koblenz und Saarbrücken bis zum 10. Juni.

Wir wünschen eine informative Lektüre!
Ihr Team der Denkfabrik

 
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Denkfabrik

Das BMAS auf der re:publica

 

Am 28.05. ist das BMAS mit zahlreichen Sessions, Austauschformaten und Meet-Ups auf der re:publica. Sind Sie dabei?

 
 

Arbeits- und Sozialverwaltung

BMAS veröffentlicht Digitalisierungsstrategie

 

Bis 2030 sollen die Arbeits- und Sozialverwaltung des BMAS und sieben weitere Behörden und Träger digitaler werden.

 
 

Civic Innovation Platform

Der Interaktive Laufbahn-Atlas

 

KI-basiertes Explorationstool: Wie der Interaktive Laufbahn-Atlas hilft, optimal zwischen verschiedenen Weiterbildungs- und Laufbahnalternativen zu navigieren.

 
 

Civic Innovation Platform

LUPAI

 

LUPAI möchte Barrieren abbauen und den Zugang zu Informationen rund um Migration und Arbeit für Menschen vereinfachen.

 
 

Civic Coding

Deep Dive mit dem ZVKI

 

Wie sich die Zivilgesellschaft niederschwellig an der Standardisierung von KI-Systemen beteiligen kann, zeigte die Reihe Civic Coding x ZVKI bei ihrer ersten Deep Dive-Session

 
 

KI-Observatorium

KI-Studios: Neue Veranstaltungen

 

Von West nach Ost im Zeichen der KI: Gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern machen wir Unternehmen und Beschäftigte fit für den KI-Einsatz in der Arbeitswelt.

 
 
 
führt zu: www.cmt.de