Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft
 

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Digitalisierung und Datennutzung für Innovation und sozialen Fortschritt

 

Liebe*r Abonnent*in,

gute Partnerschaften können Innovationen – gerade auch mit und durch Künstliche Intelligenz (KI) – verstärken. Um eine solche, produktive Zusammenarbeit drehte sich die USA-Reise von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil Ende Juli. Heil tauschte sich zunächst mit seiner Amtskollegin Julie Su zu KI und den Herausforderungen der digitalen Transformation der Arbeitswelt aus. Die folgenden Stopps, im Space Center der NASA sowie am führenden Tech- und KI-Standort Texas, ermöglichten dem Bundesarbeitsminister einen Blick in die Zukunft mit KI. Die guten Beispiele von texanischen Start-Ups zeigten, wie KI in den USA in der Breite der industriellen Produktion Anwendung findet und, dass die neue Technologie deutliche Effekte auf die Produktivität haben wird.

Einigkeit herrschte bei den Gesprächspartner*innen vor allem hinsichtlich zwei Prinzipien: Menschenzentrierung soll die zentrale Grundlage der (Weiter-)Entwicklung der Technologie sein, gleichzeitig braucht KI Regeln.

AI Act ist am 1. August in Kraft getreten
Genau diese menschenzentrierten Regeln schafft der AI Act, der am 1. August 2024 in der EU in Kraft getreten ist, als weltweit erstes umfassendes Regelwerk für KI. Mit der Verordnung werden unter anderem rechtliche Anforderungen für sogenannte Hochrisiko-KI-Systeme im Arbeits- und Sozialbereich geschaffen. Anforderungen, z. B. an die Datenqualität und menschliche Aufsicht, sollen einen sicheren und vertrauenswürdigen Einsatz von KI ermöglichen. Mehr als zwei Jahre verhandelten Vertreter*innen aus den EU-Staaten, dem Europäischen Parlament und der Kommission über das Regelwerk zum menschenzentrierten Einsatz von KI. Vollständig anwendbar wird der AI Act allerdings erst im Jahr 2026 sein: Bis dahin entstehen technische Standards, Normen und Leitlinien, um Unternehmen eine klare Orientierung zu geben – etwa, welche Ansprüche an die menschliche Aufsicht und Transparenz von KI-Systemen in der Praxis erfüllt sein müssen.

Neu: Zwei Studien zu Daten und Datenökonomie 
Dass Daten die grundlegenden Bausteine digitaler Prozesse und somit zentraler Bestandteil unserer zunehmend digitalen Wirtschafts- und Arbeitswelt sind, zeigen unsere beiden Deep Dives. Eine ambitionierte Datennutzung ist die zentrale Voraussetzung für den Einsatz von neuen Technologien wie KI.

Für Unternehmen sind Daten längst Wettbewerbsfaktoren: Mit ihnen können Arbeitsprozesse optimiert oder neue Geschäftsmodelle entwickelt werden – und so Wettbewerbsfähigkeit und Wertschöpfung gesteigert werden. Unternehmen, die in datengesteuerte Innovationen investieren, verzeichnen ein um fünf bis zehn Prozent schnelleres Produktivitätswachstum.

Aktuell wird das Potenzial der Datenökonomie für Wertschöpfung, Unternehmen und Beschäftigte jedoch nur im geringen Maße realisiert, wie die beiden Deep Dives aus der Strategischen Vorausschau des BMAS zeigen.

Die wirtschaftliche Verwertung von Daten wird in den kommenden Jahren dynamisch voranschreiten und das Erscheinungsbild industrieller Wertschöpfung grundlegend verändern. Wie stark sich dies in gesamtgesellschaftliche Produktivitätssteigerungen umsetzt, hängt insbesondere von der zukünftigen Verbreitung von Technologien wie KI in den Unternehmen ab. Zwar steigt der KI-Einsatz in deutschen Unternehmen langsam an, dennoch erschließen die Unternehmen die neuen Wertschöpfungspotentiale einer innovativen Datennutzung, z. B. in der Entwicklung neuer Produkte und Services, noch nicht in ausreichendem Maße. Auch die Nutzung der Daten im Sinne der Beschäftigten zur Schaffung guter Arbeit, z. B. in der Entwicklung bedarfsgerechter Weiterbildungsmaßnahmen oder der Optimierung der Personalplanung, wird (noch) nicht ausgeschöpft.

Das BMAS setzt sich daher für eine Stärkung innovativer Datennutzung ein, um die wirtschaftlichen Potentiale zu heben und gleichzeitig die Interessen und Rechte der Beschäftigten zu schützen. Wichtige Handlungsfelder sind die Schaffung eines eigenständigen Beschäftigtendatengesetzes, die Stärkung der Mitbestimmung sowie die Kompetenzentwicklung.

Neue Angebote im Projekt KI-Studios von unseren Netzwerkpartnern
Nord, Ost, Süd und West – mit den KI-Studios quer durch die Republik: Unsere Netzwerkpartner bieten auch in den kommenden Wochen umfassende KI-Workshops für Beschäftigte und deren Interessenvertretungen an. Im Oberlinhaus in Potsdam stehen gleich mehrere Veranstaltungen im Kalender. Ab dem 2. September 2024 macht unser Partner cmt in Koblenz Station. Die bwcon ist in Ravensburg, Karlsruhe und Mannheim zu Gast. Und auch im Norden haben Interessierte die Chance, mehr über den Einsatz von KI im Arbeitsalltag zu erfahren, und zwar bei den Angeboten von mindful digital in Hamburg. 

Civic Coding-Veranstaltungen im September 
Gleich drei Termine der Initiative Civic Coding können Sie sich im September vormerken: Los geht es am 12. September 2024 mit dem Civic Coding-Schlaglicht „AI Support Action – Wie können Unterstützungsstrukturen für gemeinwohlorientierte KI geschaffen werden?“. Der einstündige Live Talk dreht sich unter anderem um die Frage, welche nationalen und europäischen Strukturen zivilgesellschaftliche Akteur*innen benötigen, um gemeinwohlorientierte KI vorantreiben zu können. Eine Woche später, am 19. September 2024, endet unsere Veranstaltungsreihe Civic Coding x ZVKI mit einem interaktiven Workshop. In der Gruppendiskussion wird es vor allem darum gehen, wie zivilgesellschaftliche Beteiligung an der KI-Normung gelingen kann. Ab September setzen wir unser Veranstaltungsformat Civic Coding-Forum fort. Im Forum am 26. September geben Expert*innen aus der Praxis Tipps für die Praxis und zeigen Ihnen, wie Sie mithilfe des Ethics Canvas Tools ethische Blindspots bei der Entwicklung von KI-Anwendungen aufdecken können.

Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre und einen schönen Spätsommer!

Ihr Team der Denkfabrik 

 
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Deep Dives

Deep Dive Datenökonomie erschienen

 

Welche Wertschöpfungspotenziale ergeben sich bis 2035 aus einer stärkeren Verbreitung der Datenökonomie? Der Deep Dive zur Datenökonomie untersucht die Folgen der Datenökonomie für Arbeitsmarkt und Sozialstaat.

 
 

Deep Dives

Deep Dive Daten erschienen

 

Wie können Unternehmen Daten zur Optimierung ihrer Geschäftsprozesse sowie zur Entwicklung von innovativen Produkten und Dienstleistungen nutzen? Und welche Auswirkungen und Nutzungspotenziale ergeben sich insbesondere für Beschäftigte? Der Deep Dive Daten bietet Einblicke.

 
 

Civic Coding

Civic Coding-Veranstaltungen im September

 

Austausch, Workshop und Forum: Im September können Sie sich auf gleich drei Veranstaltungen der Initiative Civic Coding freuen.

 
 

KI-Observatorium

Neue Workshop-Termine der KI-Studios

 

Wer mehr über die Chancen und Grenzen des KI-Einsatzes in der Arbeitswelt erfahren möchte, ist bei den Workshops unserer Projektpartner genau richtig.

 
 
 
CSR-Preis der Bundesregierung 2025
 
 
 
 
Deutscher Fachkräftepreis